MEDIZINISCHE KLINIK UND POLIKLINIK I |
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Patienteninformation - Die Leberpunktion |
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Information zur LeberpunktionSiehe zunächst auch unsere allgemeinen Hinweise zu endoskopischen Eingriffen.Zwar handelt es sich bei einer Leberpunktion nicht um einen endoskopischen Eingriff; da Leberpunktionen im Falle unserer Klinik jedoch durch die Abteilung für Endoskopie organisiert und durchgeführt werden, finden Sie hier weitere Informationen dazu. In bestimmten Fällen, nämlich meist dann, wenn andere Untersuchungen nicht ausreichend sind, um die Ursache Ihrer Lebererkrankung festzustellen, entscheiden wir uns, eine Gewebeprobe aus der Leber zu entnehmen, damit diese durch das Institut für Pathologie genauer untersucht werden kann. Je nach vermuteter Lebererkrankung entnehmen wir die Gewebeprobe aus einem beliebigen (sogenannte "Blindpunktion") oder aus einem eng umschriebenen Leberareal (sogenannte "gezielte Punktion"). Ersteres ist der Fall, wenn wir z.B. die Ursache für eine neu diagnostizierte Leberzirrhose finden möchten. Letzteres ist notwendig, wenn krankhafte Veränderungen nur an bestimmten Stellen in der Leber vorliegen ("Leberknoten"). Bitte beachten Sie, dass wir Leberpunktionen ausschließlich unter stationären Bedingungen durchführen (siehe dort). D.h. dass Sie frühestens am Tag nach dem Eingriff nach Hause gehen dürfen! Wie bereiten Sie sich auf diese Untersuchung vor?Der Eingriff wird wegen der notwendigen Nachsorge ausschließlich unter stationären Bedingungen durchgeführt. Meist werden Sie am Tag der geplanten Punktion auf Station aufgenommen. Sie sollten früh morgens noch ein kleines Frühstück zu sich nehmen, müssen aber ab dann bis zum Eingriff selbst und noch für einige Stunden danach nüchtern bleiben!Wenn bei Ihnen eine Leberpunktion durchgeführt werden soll, dann muss die Gerinnung zwingend ausreichend gut sein und die Anzahl der Blutplättchen (Thrombozyten) über einem bestimmen Grenzwert liegen. Daher müssen uns zum Zeitpunkt der Punktion unbedingt aktuelle Blutwerte vorliegen! Bitte bedenken Sie auch, dass Sie keinerlei Medikamente einnehmen dürfen, die die Blutgerinnung oder die Blutplättchenfunktion nachteilig beeinflussen. Damit sind Medikamente gemeint wie Acetylsalicylsäure (= Aspirin, ASS), Phenprocoumon (= Marcumar®), Clopidogrel (= Plavix®, Iscover®), Rivaroxaban (= Xarelto®) oder auch "Blutverdünnungsspritzen" (z.B. Heparin oder Enoxaparin [= Clexane®]). Setzen Sie diese Medikamente aber auf keinen Fall eigenständig ab! Ihr behandelnder Arzt wird mit Ihnen besprechen, inwieweit die Unterbrechung der Medikamenteneinnahme in Ihrem Fall vertretbar ist oder ob andernfalls eine Alternative zur Leberpunktion gefunden werden muss. Bedenken Sie bitte, dass bestimmte Medikamente mehrere Tage nachwirken können. Beispielsweise darf Acetylsalicylsäure (= Aspirin, ASS) auch als einmalige Gabe, z.B. wegen Kopfschmerzen, in den 7 Tagen vor einer Leberpunktion nicht eingenommen werden! In diesem Falle dürfen wir die Leberpunktion bei Ihnen aus Sicherheitsgründen nicht durchführen! Es gibt weitere Situationen, in denen eine Leberpunktion nicht durchgeführt werden kann. Dazu gehört beispielsweise das Vorhandensein von Bauchwasser (Aszites). Das Aufklärungsgespräch mit Ihrem Arzt dient nicht zuletzt auch dazu, derartige Situationen im Vorfeld zu erkennen und Probleme, wenn möglich, zu beheben. Wie geht eine Leberpunktion vor sich?Während der Leberpunktion liegen Sie in Rückenlage auf Ihrem Patientenbett. Die Punktion wird in wachem Zustand durchgeführt, d.h. Sie erhalten keine Schlafmedikamente. Zum einen ist dies bei einer Leberpunktion nicht erforderlich, zum anderen müssen Sie während des Eingriffes Atemkommandos befolgen können. Wir werden zunächst mit dem Ultraschallgeräte prüfen, an welcher Stelle die Punktion am sichersten durchgeführt werden kann. Meist wählen wir als Zugangsweg eine Stelle im Bereich des rechten Rippenbogens. Hier werden nun alle Hautschichten bis zur Leber ausgiebig mit einem lokalen Betäubungsmittel betäubt. Dieser Vorgang kann für kurze Zeit ein drückendes oder auch brennendes Gefühl erzeugen, welches aber schnell vorübergeht. Wenn die Betäubung ihre volle Wirkung entfacht, wird mit einer speziellen, dünnen Biopsienadel eine kleine Gewebeprobe aus der Leber entnommen (eine sogenannte Stanzbiopsie). Der Biopsievorgang verläuft blitzschnell und ist für Sie entweder gar nicht spürbar oder erzeugt höchstens einen kurzen Schmerz, der aber zumeist sehr gut ertragen werden kann und vor dem Sie keine Angst zu haben brauchen. Dabei kann es passieren, dass Sie den Schmerz nicht an der Stelle der Punktion verspüren, sondern an einer entfernten Körperstelle, z.B. im Rücken oder im Bereich des rechten Schulterblattes. Dies ist vollkommen normal und kein Grund zur Besorgnis!Nach der LeberpunktionDie Leber ist ein gut durchblutetes Organ, welches durch den Brustkorb geschützt wird. Dadurch kann es nach Verletzungen der Leber, wie dies im Falle einer Gewebeentnahme immer der Fall ist, zu einer Nachblutung kommen, die in sehr seltenen Fällen auch schwerwiegend verlaufen kann. Daher müssen nach der Punktion Maßnahmen ergriffen werden, um das Nachblutungsrisiko möglichst zu minimieren:Nachdem die Biopsie erfolgt ist, bekommen Sie an der Stelle der Punktion einen Druckverband angelegt und müssen für zwei Stunden in Rechtsseitenlage auf einem Sandsack ruhig liegen bleiben, damit die Punktionsstelle durch diesen komprimiert wird. Wenn Sie beispielsweise aufgrund von Begleiterkrankungen nicht im Stande sind, zwei Stunden lang in Rechtsseitenlagen zu liegen, dann darf die Punktion bei Ihnen nicht durchgeführt werden! Nach zwei Stunden dürfen Sie sich wieder bequem auf den Rücken legen, müssen aber bis zum folgenden Morgen strenge Bettruhe halten! Ungefähr zwei bis vier Stunden nach der Punktion wird Ihnen Blut abgenommen. Erst wenn die Blutwerte in Ordnung sind und Sie sich wohl fühlen, dürfen Sie wieder essen und trinken. Am folgenden Tag wird, bevor Sie nach Hause entlassen werden können, die Punktionsstelle mit dem Ultraschallgerät kontrolliert. Für sieben Tage nach der Punktion sollten Sie das Tragen schwerer Lasten vermeiden und darauf achten, dass Ihr Körper keiner stärkeren mechanischen Gewalteinwirkung ausgesetzt wird (z.B. Kampfsport, Arbeiten mit einem Presslufthammer o.ä.). Bitte stellen Sie sich großzügig in unserem Interdisziplinären Notfallzentrum (INZ), Tel.: 0228 287 -12000 vor, wenn Sie zu Hause Schmerzen an der Punktionsstelle entwickeln oder sich sonstig unwohl fühlen (z.B. Schwindel, Blässe, Blutdruckschwankungen oder Herzrasen). Dies können Hinweise dafür sein, dass sich die Punktionsstelle geöffnet hat und Sie über diese Blut verlieren. Zurück zur Hauptseite. |
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