MEDIZINISCHE KLINIK UND POLIKLINIK I
Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie, Nephrologie, Endokrinologie, Diabetologie
UNIVERSITÄTSKLINIKUM BONN
Prof. Dr. Christian Strassburg












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Patienteninformation - Die ERCP


 
 
 

Kontakt:

Medizinische Klinik und Poliklinik I - Endoskopie
Gebäude 26, 1.OG

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Tel.: +49 (0) 228 287 -53332

Ambulante Anfragen:
Tel.: +49 (0) 228 287 -15777

Tel.: +49 (0) 228 287 -53344, Montag – Freitag: 13:00 – 15:00 Uhr (telefonische Erreichbarkeit)
Fax: +49 (0) 228 287 -11363

Ansprechpartner:

Leitung:                    Dr. Dominik Kaczmarek
Abteilungsleitung:  Theresa Reinhardt
(Pflege)

 
     
   

Information zu Eingriffen an den Gallenwegen und der Bauchspeicheldrüse (ERCP, Cholangioskopie, PTCD)

Siehe zunächst auch unsere allgemeinen Hinweise zu endoskopischen Eingriffen.
Unter einer endoskopischen retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP) verstehen wir einen endoskopischen Eingriff, in dem die Gallengänge und/oder der Bauchspeicheldrüsengang mithilfe von Röntgenstrahlen und Röntgenkontrastmittel untersucht und krankhafte Veränderungen in diesem Bereich behandelt werden. Hierzu wird das Endoskop wie bei einer Magenspiegelung (siehe dort) über den Mund eingeführt und durch die Speiseröhre und den Magen bis in den Zwölffingerdarm vorgeschoben. Von dort aus kann sich der Arzt mithilfe einer speziellen Sonde Zugang zur sogenannten Papille verschaffen. Bei der Papille handelt es sich um diejenige Stelle im Zwölffingerdarm, in die normalerweise sowohl der Gallengang als auch der Bauchspeicheldrüsengang einmünden, um bei einem gesunden Menschen die notwendigen Verdauungssekrete zum Speisebrei zu leiten.
In seltenen Fällen kann es notwendig sein, dass wir die Gallengänge oder den Bauchspeicheldrüsengang nicht nur mit Röntgenkontrastmittel sichtbar machen, wie dies bei der ERCP der Fall ist, sondern dass wir mit einem speziellen "Miniendoskop" direkt in diese hineinschauen. Diesen Vorgang nennt man Cholangioskopie.

Typische krankhafte Veränderungen, die wir mit einer ERCP oder Cholangioskopie finden und behandeln können, sind z.B. Verengungen der Gallengänge, wie diese nach Operationen oder infolge einer Tumorerkrankung auftreten können, oder eine Verlegung der Gallengänge durch Gallensteine. Letztere holen wir mit speziellen Werkzeugen aus den Gallengängen heraus oder zertrümmern sie mithilfe der sogenannten "Elektrohydraulischen Lithotripsie" (kurz "EHL"). Engstellen können wir behandeln, indem wir diese mechanisch aufdehnen und anschließend einen oder mehrere sogenannte Stents einsetzten, die dabei helfen sollen, die Engstelle offen zu halten. Werden solche Engstellen bei Ihnen durch eine Krebserkrankung verursacht, so führen wir in enger Absprache mit der Sie betreuenden CIO-Ambulanz regelmäßig lokale Tumortherapien durch. Dazu gehören die Radiofrequenzablation (RFA) oder die Photodynamische Therapie (PDT): bei beiden Therapieformen wird im Rahmen der ERCP eine spezielle Sonde in das Tumorareal eingeführt und das Tumorgewebe mithilfe von Hitze (RFA) oder Laserlicht (PDT) in Teilen zerstört. Welche Therapieform für Sie die beste ist, wird Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen im Gespräch klären.

Während einer ERCP oder Cholangioskopie erhalten Sie immer Schlafmedikamente (siehe dort). Wir führen ERCP-Untersuchungen ausschließlich als stationären Eingriff durch (siehe dort).

Es gibt selten Fälle (z.B durch anatomische Besonderheiten, nach bestimmten Operationen oder aufgrund eines fortgeschrittenen Krebsleidens), in denen es uns nicht möglich ist, durch eine ERCP Zugang zu Ihren Gallengängen zu finden und diese für die Galle wieder durchgängig zu machen. Damit sich Ihre Gallengänge nicht durch das aufstauende Gallensekret entzünden, kann es dann notwendig sein, von außen durch die Bauchdecke eine Drainage in die Gallengänge zu legen, durch die die überschüssige Galle nach außen in einen Beutel abgeleitet werden kann. Diese Drainage nennen wir perkutane transhepatische Cholangiodrainage (PTCD), deren Anlage und weitere Versorgung wir eng verzahnt mit der Klinik für Radiologie übernehmen.

Wie bereiten Sie sich auf diese Untersuchung vor?

Analog zur Magenspiegelung (siehe dort). Bei der Photodynamischen Therapie (PDT) bekommen Sie am Tag vor dem Eingriff ein spezielles Medikament über die Vene verabreicht - weitere Informationen hierzu erhalten Sie durch Ihren betreuenden Arzt in der CIO-Ambulanz.

Wie geht eine ERCP oder Cholangioskopie vor sich?

Eine ERCP oder Cholangioskopie geht für Sie weitestgehend wie eine Magenspiegelung von statten (siehe dort). Unterschiede bestehen dahingehend, dass der Eingriff je nach Erkrankung wesentlich länger dauern kann (mitunter mehrere Stunden), dass wir den Eingriff nicht ohne Schlafmedikamente durchführen (siehe dort) und dass der Eingriff in unserem speziell darauf ausgerichteten ERCP-Raum durchgeführt wird, in dem Sie auf eine bewegbare Trage gelegt werden, um die eine moderne Röntgenanlage herumgeschwenkt werden kann (der sogenannte "C-Bogen").

Nach der ERCP bzw. der Cholangioskopie

Nach der Untersuchung wird der untersuchende Arzt in Abhängigkeit vom Befund festlegen, ab wann Sie wieder trinken und essen dürfen und ob ggf. weitere Eingriffe erforderlich sind. Ein leichtes Kratzen im Hals für etwa einen Tag nach der Untersuchung ist normal und kein Grund zur Besorgnis. Bitte informieren Sie die Pflege oder einen Arzt z.B. bei Fieber, stärkeren Schmerzen oder Blutabgängen im Stuhlgang. In bestimmten Fällen, z.B. wenn ein Plastikstent in die Gallengänge oder den Bauchspeicheldrüsengang eingesetzt wurde, müssen Sie sich zwingend nach einigen Wochen (meist nach spätestens 2 bis 3 Monaten) wiedervorstellen, um den Stent in einer erneuten ERCP entfernen oder gegen einen neuen Stent auswechseln zu lassen, da sich ansonsten die Gallengänge entzünden können! Das genaue Vorgehen wird der behandelnde Stationsarzt mit Ihnen besprechen. Sollten Sie bereits vor dem geplanten Termin zur Stententfernung bzw. zum Stentwechsel zu Hause Fieber oder Schüttelfrost bekommen, so stellen Sie sich bitte dringend in unserem Interdisziplinären Notfallzentrum (INZ), Tel.: 0228 287 -12000 vor: derartige Beschwerden können ein Hinweis darauf sein, dass der Stent verstopft ist und sich die Gallengänge entzündet haben!


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